Gurnemanz - Progressive Folk

	Progressiver Folk aus dem Rheinland Siegfried B., Wolfgang S. und der Musikstudent Wolfgang R. kannten sich schon von der Schule her und hatten bereits in anderen Gruppen Erfahrung gesammelt. Sie lebten im Kreis Bergheim östlich von Aachen. Nachdem sie eine Zeit lang zusammen Folk gespielt hatten, hielten sie eine zusätzliche weibliche Stimme für angebracht, um die Stücke abwechslungsreicher zu gestalten. Über Aushänge in Dürener Mädchenschulen fanden sie Manuela S. Am 5.5.1972 nach dem großen Flohmarkt in Kerpen übten sie erstmals zu viert, was damit der Gründungstag ihrer Gruppe Gurnemanz war, benannt nach einem Ritter aus Wolfram von Eschenbachs mittelalterlicher Parzival-Dichtung. Kurz darauf stieß John C. zu ihnen, der sich um die Anlage und die Auftritte kümmerte und später Akkordzither spielen sollte. In den ersten Jahren beschränkten Gurnemanz sich weitestgehend auf deutsche und englische Balladen sowie auf irische, norwegische und finnische Tänze des 14. bis 19. Jahrhunderts. Die Stücke wurden von ihnen neu vertont oder zumindest neu bearbeitet, nur die Texte wurden übernommen. Schon nach den ersten Auftritten 1972 zeigte sich, dass die Zuhörer gerne auch Musik von Gurnemanz auf Tonträgern gekauft hätten. So entschlossen die fünf sich, einige Stücke in Eigenarbeit einzuspielen. 'Fair Margaret and Sweet William' ist Gurnemanz erste Tonband-Aufnahme. Sie wurde im Nov. & Dez. 1972 in Buir bei John C. mit bescheidener Ausstattung, und ohne Abmischung auf ein Zweispur-Tonbandgerät von Neckermann aufgezeichnet. Nachdem John C. 1974 bei der EMI angefangen hatte, lernte er Wolfgang H. (Recording Engineer - EMI Maarweg Studios) kennen, und so kam es, dass relativ schnell ein Aufnahmetermin für 'Spielmannskinder' gebucht werden konnte. Die Aufnahmen haben an zwei Tagen statt gefunden, wurden live eingespielt, direkt auf Stereo 1/4" Tape, und nur bei zwei oder drei Tracks wurden Overdubs von Stereo auf Stereo gemacht. Nachdem Gurnemanz die Vinyl-Pressung von 'Spielmannskinder' über immer mehr Live Konzerte fast ausverkauft hatte beschlossen sie 1976 eine zweite Vinyl Produktion in Eigenregie zu machen. Wolfgang H. stieg als Produzent mit ein und führte zusammen mit John die Aufnahmen durch. Nach Veröffentlichung dieser Bandproduktion konnte er die EMI (Song Bird Label) davon überzeugen diese LP in den EMI Katalog zu übernehmen.